von , über "Internet / 2play START 25" von Unitymedia , am um 13:33 Uhr

kein IPv4 mehr, bei Vertragsumstellung auf DS Lite gezwungen worden

Ich habe im Juni 2012 einen Vertrag bei Kabel BW abgeschlossen, mittlerweile Unitymedia. Damals wurden ausschließlich IPv4 Anschlüsse eingerichtet. Ideal, um meinen Heimserver aus allen Netzen ohne Probleme zu erreichen mit einem Port-Forward, den man einfach im Router einrichten kann. Um die Performance zu verbessern, habe ich mich dazu entschieden, ab März 2016 einen teureren Vertrag abzuschließen. Mein inzwischen 4 Jahre alter Vertrag mit 25 MBit/s für 20 EUR war allerdings immer noch mehr als konkurenzfähig mit den neuen Verträgen, was mir sehr zu denken gibt: wie kann das sein im Hinblick auf den rasenden technologischen Fortschritt?
Die Vertragsumstellung lief wie geplant. Das ist auch nicht verwunderlich, da keine größeren Eingriffe vonseiten Unitymedia notwendig sind. Ich hätte mein altes Cisco Modem auch weiter verwenden können, aber mir wurde ein kostenloses neues Modem ("Connect Box") zugeschickt. Die Firmen-Philosophie scheint jetzt zu sein: lieber bunte Darstellungen und minimalistische Konfigurationsmöglichkeiten statt Features. Also zugeschnitten für den Tablet-Benutzer, der "mal auf der Couch was googlen will".
Wer mehr will, hat Pech gehabt und muss z.B. auf die Business-Tarife umstellen, die fast doppelt so teuer sind, aber dafür bekommt man eine Fritzbox.
Jetzt zum eigentlichen Skandal: im Zuge der Vertragsänderung wurde mein Anschluss von IPv4 auf Dual Stack (DS) Lite umgestellt, also auf IPv6 mit einer IPv4 Adresse, die ich mit einigen anderen Benutzern teilen muss. Infolgedessen bin ich auf dieser IPv4 Adresse ohne weiteres nicht von außen erreichbar, kann also meinen Heimserver in die Tonne treten. Es gibt zwar einige Möglichkeiten, die sind allerdings entweder mit zusätzlichen Kosten verbunden, mit Aufwand und mit Geschwindigkeitseinbußen, kommt also nicht in Frage.
Ich habe etwa 15 mal mit Unitymedia telefoniert, einen Beschwerdebrief geschrieben und einige Nachrichten über das Kontaktformular verfasst. Bei den Anrufen habe ich gegensätzliche und oft einfach sichtlich falsche Auskünfte bekommen und Versprechen, die nie erfüllt worden sind. Auch wenn mich die Geschichte sehr verärgert hat -- wie viel Zeit und Nerven da drauf gingen -- war ich in den Gesprächen immer sachlich, die einzelnen armen Mitarbeiter können ja nichts für die falsche Firmenpolitik. Trotzdem wurde ich sogar einmal am Telefon abgewürgt.
Auf den Inhalt meiner letzten Beschwerden wurde nie konkret eingegangen, es kam einfach eine ausweichende Antwort: Es tut uns Leid, dass wir es nicht umstellen können.

Aus diesen Erfahrungen kann ich nur davon abraten, einen Vertrag bei Unitymedia abzuschließen. Anspruchsvolle Nutzer sind technisch eingeschränkt und generell alle Nutzer erfahren eine miserable Kundenbetreuung. Vielleicht ist alles beser im Business-Tarif, aber die Firma soll an mir keinen Cent mehr verdienen, zumal andere Anbieter nach wie vor IPv4 Anschlüsse verteilen oder Dual Stack (ohne "Lite"). Daher habe ich nun zum nächstmöglichen Termin gekündigt.
Allgemein
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Zu diesem Bericht wurden bisher 2 Kommentare abgegeben

Kommentar von satansrache (satansrache) 20.04.2016 um 17:21 Uhr
Ich sage mir immer, was ich habe, das weiß ich. Was ich bekomme, weiß ich nicht. Daher kämen für mich Vertragsänderungen nur in Notfällen in Frage.
Kommentar von unity-chicken 02.05.2016 um 18:17 Uhr
Der Kunde wollte höhere Bandbreite. Deswegen war die Vertragsumstellung notwndg. Er konnte nicht damit rechnen, dass er wegen höherer Geschw. seine gesamte IT-Infrastruktur in die Tonne treten kann.

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