von , über "Doppel-Flat select DSL 16.000" von Versatel , am um 17:03 Uhr

Versatel will an die Börse

Guten Tag,

hier kommt ein Nachbericht von mir. Geändert hat sich leider überhaupt nichts, außer dass ich bei der Hotline von Versatel ein paar Mitarbeiter finanziert habe in Bezug auf die Höhe der Linekosten. Gebracht hat es rein gar nichts, im Gegenteil, Geschwindigkeit ist tagsüber jetzt stabil um die 5000, nachts und Sonntags geht nichts mehr.

Ich habe etwas sehr Wesentliches gefunden (DPA-Meldung von heute), das kristallklar skizziert, was hier mit und bei Versatel im operativen Geschäft läuft oder besser was nicht, da die Zielsetzungen momentan ganz anders ausgerichtet sind, als im Produkt einen guten Job zu machen.

Mir ist dadurch völlig klar geworden, warum Versatel so einen großen Wert auf oberflächliche Optik legt und weniger auf zufriedene Kunden. Jene paar Hansels (also wir!) bilden als Statisten ausschließlich und nur das solide Fundament für den Börsengang, mit dem dann so richtig abgesahnt werden soll. Maximalgewinne macht ein solches Unternehmen ausschließlich in den ersten Tagen des Börsenganges selbst. Danach konsoldieren sich die Kurse, manche steigen, manche schmieren ab. Nur die Gesellschafter mit Foundershares haben bis dahin ihre Schäflein im Trockenen, machen den größten Reibach in der Startphase, wo oftmals innerhalb von 14 Tagen solche Foundershares für oftmals astronomische Summen zurück an das Unternehmen verkauft werden. Und nach mir die Sintflut :-))

Der wichtigste und sensibelste Teil einer Börsen-Einführung liegt primär in einer strategisch klar aufgebauten Vorbereitsphase ohne nenneswerte Irritationsfaktoren, in der richtig Image-Rummel um die Company gemacht wird und alle Störfaktoren, die in die externe Kommunikation gelangen könnten, unbedingt elimiert werden müssen.

Dabei geht es nicht unbedingt um gute Arbeitsergebnisse, denn Börse selbst verkauft keine Produkte, sondern nur Wünsche, Visionen und den (zuvor maximal eingestimmten) Glauben an Unternehmen und/oder Produkt. Konkret: Wenn die > (also wir / Annführungsstriche gehen hier im Text leider nicht, deshalb >), die mit tatsächlichen Leistungen von Versatel nicht zufrieden sind oder nicht klarkommen, sich zahlenmäßig überschaubar nur in solchen Insiderforen wie hier tummeln, kann so ein Sturm im Schnapsglas kaltlächelnd übergangen werden. Bei sowas reichen ein paar Handlanger, die nur darauf achten müssen, dass die Bewertung des Unternehmens hier nicht noch weiter in den Keller rutscht.

Kurz vor dem eigentlichen Börsengang werden dann alle Register nochmal gezogen, verstärkt eine Menge Promotion-Units ins Team geholt, um vor dem Startschuss nochmal richtig Positivfläche zu machen, d. h. maximale kommunikative Reichweiten FÜR das eigene Produkt zu generieren.

Die wenigen Nutzer, die sich auskennen mit solchen tollen Speed-Tests wie hier und die Ärger machen könnten, läßt man einfach gehen. Jeder Stress und jeder Aufwand, der unternehmensseitig in sowas reingesteckt wird vor einem Börsengang ist vergeudete Energie und Kampf am falschen Ende, weil man ja auch nicht weiß, was so etwas nochmal für Negativwellen lostreten könnte.

Das Gros der fast 12 Millionen DSL-Nutzer in Deutschland kennt sich eh nicht aus! Ob diese große Gruppe der technisch Unbedarften nun 1000, 2000, 4000, 6000, 16000, 20000 und mehr an Leistung bekommen, ist für diese Kunden eigentlich sch****egal. Hauptsache das Wunder Kommunikationstechnik läuft irgenwie störungsfrei. Sauer werden diese Leute nur, wenn es stockt und klemmt. Also dann einfach die Bandbreite runtergefahren bis es wieder läuft und alle sind happy und zufrieden.

Und mal ehrlich: Zahlenmäßig wieviele Leute (gegenüber 12 Millionen Nutzern) beschweren sich aktiv in solchen Foren wie diesem hier?

Ich hoffe, ich konnte jetzt ein wenig zum Grundverständnis des für uns arrogant anmutenden Verhaltens von Versatel beitragen, bleibe aber auf dem Standpunkt, dass dieses Unternehmen auf Dauer keine Zukunft hat, wenn man sich nicht langsam mal darauf konzentriert, auch seriöse und ehrliche Arbeit abzuliefern. Spätestens wenn man an der Börse notiert ist, tritt man auch aus dem Schatten der Anonymität heraus und viele Augen werden sich dann auf Versatel richten. Wehe, wenn bis dahin immer noch so granatenmäßig schlecht sind.

Hier nun die DPA-Meldung von heute:

Versatel will bis zum Sommer an die Börse

Der Telekommunikationsanbieter Versatel[1] will nach Angaben aus Finanzkreisen in der ersten Hälfte 2007 an die Börse gehen. Die Vorbereitung dazu sei bereits angelaufen, hieß es; dass Versatel an die Börse gebracht werden soll, war ohne einen genaueren Zeitrahmen bereits vor wenigen Tagen bekannt geworden[2]. Laut einem Zeitungsbericht soll Versatel mit rund zwei Milliarden Euro bewertet werden. Die Investmentgesellschaft Apax[3] als Versatel-Großaktionär und das Unternehmen selbst lehnten einen Kommentar dazu ab.

Versatel ist ein Zusammenschluss von vielen lokalen Anbietern und City-Carriern, in die das Deutschlandgeschäft der niederländischen Versatel-Gruppe eingebracht wurde. Zu den Eigentümern gehören neben Apax mehrere kleine Mitgesellschaften wie die Sparkasse Essen und die Stadtsparkassen Wuppertal respektive Solingen. Das Düsseldorfer Unternehmen gehört neben der Vodafone-Tochter Arcor zu den größten Netzbetreibern nach der Telekom. Bis Ende kommenden Jahres will die Gesellschaft 40 Prozent der Bundesbürger mit ihrem Netz abdecken. (dpa)
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