von , über "Internet 6.000" von primacom , am um 00:48 Uhr

Licht und Schatten beim Monopolisten Primacom

In meiner Wohngegend im Dresdner Stadtteil Seevorstadt gibt es kaum Alternativen zur Primacom. DSL ist laut Telekom nicht verfügbar. Andere Provider geben zwar mitunter andere Vorabauskünfte, Nachbarmieter mit DSL-Anschluss konnte ich jedoch nicht ausfindig machen.
Die Wohnunggenossenschaft Johannstadt (WGJ) maßt sich sogar an, im Mietvertrag vorzuschreiben: "Sofern ... das Mitglied eine Versorgung mit Hörfunk- und Fernsehprogrammen will, verpflichtet es sich, einen Vertrag mit einer von der Genossenschaft zu benennenden Betreibergesellschaft abzuschließen und die hieraus resultierenden zusätzlichen monatlichen Gebühren zu zahlen." Eine solche Klausel ist natürlich nichtig.

Es dauerte eine Weile, bis ich den Tarifdschungel der Primacom durchschaut hatte. Bei Paketangeboten wird nur mit günstigen Preisen (nur für die ersten Monate!) geworben. Die Kosten berechnen sich additiv nach den bestellten Leistungen (vereinfacht und gerundet, Stand Mai 2011):
- Internet (6Mbit/s down, 1Mbit/s up) 15 Euro
- Telefon (Ferngespräche Inland 3ct/min, Mobilfunk Deutschland 22ct/min)
- Telefonflatrate ins deutsche Festnetz 10 Euro
- Analoges Fernsehen 14 Euro
- Digitales Fernsehen 20 Euro
Eine Alternative zur automatischen Verlängerung des Vertrages um 12 Monate gibt es leider nicht. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate.

Bei der Medienberater-Hotline wurden mir trotz gezielter Fragen wichtige Details verschwiegen.
So wird bei Nichtteilnahme am Lastschriftverkehr eine Gebühr von 1,53 Euro pro Buchung erhoben. Eine Rechnung auf Papier wird normalerweise nicht zugesandt, der Einzelgesprächsnachweis per Post kostet 2,90 Euro pro Monat.

Auch nach früheren Erfahrungen von mir sollten Primacom-Kunden Informationen durch Primacom-Vertragspartner vor Ort genau prüfen. In 10/2008 erhielt ich bei Vertragsabschluss unrichtige Auskünfte zu Kündigungsfrist, Mindestvertragslaufzeit und Empfang analoger Kanäle. Lassen Sie sich die vollständigen Geschäftsbedingungen aushändigen!

Die Hotline versuchte mir in 01/2009 einzureden, ich hätte das zusätzliche Paket TV.Familie abonnomiert (die ersten drei Monate natürlich kostenlos), dass auf dem Auftragsformular aber fehlte.
Schnupperangebote sind Bestandteil mancher Angebote und ggf. rechtzeitig zu kündigen!

Mit der Beratung durch die zuständige Kundenbetreuerin der Primacom vor Ort (Papstdorfer Straße) war ich dann hingegen durchaus zufrieden, so dass ich mich auf einen neuen Vertrag einließ.

Die Lieferzeit des Splitters und Kabelmodems betrug fünf Werktage. Das Thomson-Kabelmodem TWG870 (4xGigabitEthernet als WLAN-Option für 30 Euro) ist nicht so gut verarbeitet wie DSL-Modems von AVM oder der Telekom.
Das werkseitig eingestellte Passwort findet man nur in dem englisch-sprachigen Handbuch (als pdf) auf der mitgelieferten CD. Auch das Web-Interface für die Konfiguration ist ausschließlich in Englisch. Der Login ist eine leere Zeichenkette und ließ sich bei mir nicht ändern. Zum Logout muss der Browser geschlossen werden.

Telefonisch wurden mir die Übertragungsraten laut Leistungsverzeichnis plus/minus 10% zugesichert. Der Speedtest lieferte statt 6Mbit/s sogar etwa 7.6Mbit/s beim Download und statt 1Mbit/s sogar 3.7Mbit/s beim Upload.
Allgemein
Geschwindigkeit
Verfügbarkeit
Kundenservice
Preis-/Leistung

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