von , über "Doppel-Flat select DSL 16.000" von Versatel , am um 22:04 Uhr

Technik und Service nicht mehr zeitgemäß

Schon vor einigen Jahren (mindestens 3) habe ich einen recht ausführlichen - nicht unbedingt positiven - Bericht über die Versatel verfasst. Aufgrund von Bequemlichkeit und verschlafenen Kündigungsfristen bin ich leider bis heute Versatelnutzer, das Wort "Kunde" nehme ich hier ganz bewusst nicht in den Mund.

Nachdem die Versatel zu Beginn der Vertragslaufzeit durch ein ausgesprochen gutes Preis-/Leistungsverhältnis bestach, musste ich mit zunehmender Nutzungsdauer immer mehr feststellen, dass die angebliche Leistung der Versatel auf den zweiten Blick immer weniger überzeugend war.

Von den anfänglichen 16MBit/s, die mehr oder weniger auf das KBit genau anlagen, und den ziemlich genau 128KB/s Upload wurden plötzlich abends immer weniger. Als die ersten Bandbreiteneinbrüche auf bis zu 500KB/s nach 20.00 Uhr zur Regel wurden, meldete ich mich zum ersten Mal bei der Störungsmeldung. Diese vertröstete mich mit unqualifizierten Leitfadenantworten - ein "echter Techniker" ist abends nicht mehr erreichbar. Dieser würde sich meine Problematik am nächsten morgen anschauen, weshalb mein nächster Tag mit einer SMS "Ihr Anschlussproblem wurde behoben..." begann.

Nächster Abend, nächstes Spiel. Nach ungefähr 3 Monaten und geschätzten 40h in der Hotline habe ich mich damit abgefunden zukünftig nur noch tagsüber Downloads zu tätigen. Allerdings waren oben genannte Probleme nur der Anfang: Seit mehr als 18 Monaten habe ich nun auch tagsüber bei weitem keine volle Bandbreite mehr, die Einbrüche beginnen mittlerweile schon um 16.30 Uhr, bis dahin lade ich mit etwa 1.3MB/s, danach geht die Bandbreite konsequent in den Keller. Zu den Top-Stoßzeiten (so ab 20.00 Uhr) lade ich dann bis weit nach 22.00 Uhr mit knappen 100 - 150 KB/s. Bandbreiten über 1.0MB/s sind vor 01.00 Uhr in der Früh nicht möglich. Die Mitbewohner mit ihren Telekomanschlüssen saugen zu dieser Zeit mit ihren jeweils vollen Vertragsgeschwindigkeiten (Entfernung zum Telekom-Hauptverteiler keine 400m Luftlinie - zentrale Stadtlage, komplett ausgebaut).

Der Höhepunkt ist jedoch, dass meine Bandbreite seit meiner - ich denke doch einstimmig verständlichen - Kündigung erneut massiv schlechter geworden ist. Das verwendete ADSL2+ Modem (Fritz!Box WLAN 3270, aktuelle Firmware) synchronisiert nun auch deutlich niedriger als bis zu meiner Kündigung, weshalb ich annehmen muss, dass man mich bewusst heruntergestuft hat.

Allein schon aus Performance-Gründen kann ich keinem Neukunden zum Abschluss eines Vertrages bei der Versatel raten. Die Geschwindigkeiten, die einem hier zugemutet werden entsprechen zu Stoßzeiten gerade mal noch DSL 1000 - unabhängig der vertraglich festgeschriebenen Geschwindigkeit. Auch der Upload ist mittlerweile deutlich niedriger als noch zu Beginn meines Vertrages (ca. 60KB/s - das ist gerade mal die Hälfte). Dazu ist im Umkreis von 250km kein Versatel-Ansprechpartner mehr, alle zuvor ansässigen Filialen wurden geschlossen, weshalb einem nur die Möglichkeit zum telefonischen Support übrig bleibt. Da die Telefonisten jedoch nur dann wirklich helfen können (wollen?), wenn es um eine Vertragsänderung geht, nicht aber in technischen Fragen, ist auch diese Möglichkeit eine völlig unnütze.

Der ausschlaggebende Grund jedoch, ist, dass der Versatel die hier beschriebenen Probleme seit Jahren bekannt sind (nach meinem ungefähr 30. Support-Ticket und stundenlanger Nörgelei schickte man mir zähneknirschend einen Freelancer ins Haus - mit fast schon drohender Ansage: "Das liegt sicher an Ihnen und Ihren Leitungen. Sollte sich dies bestätigen, sind Sie verpflichtet die Technikerkosten zu übernehmen -, der meine Leitungen überprüfen sollte - natürlich sind diese einwandfrei in Ordnung - dieser bestätigte mir meine Vermutung, dass dies kein reines "Stoßzeitenproblem" ist (Leitungen überlastet), sondern an der massiv veralteten Servertechnik der Versatel liegt. Und obwohl - laut der Aussage des eben genannten Technikers - wurden allein in meiner Stadt (Freiburg) schon "Hunderte" Tickets diesbezüglich geschrieben, die er gar nicht mehr als "closed" einträgt sondern einfach offen lässt - man von dem Problem weiß, wird in !!!4!!! Jahren nicht einmal der Versuch unternommen genanntes Problem zu beheben. Der einzige Rückschluss, den ich hieraus ziehen kann, lautet, dass das Kundenwohl (zumindest als Privatkunde, über Geschäftskunden kann ich keine Aussage treffen) an aller letzter Stelle steht und man sich seitens der Versatel in keinster Art und Weise verpflichtet fühlt die lautstark angepriesenen Leistungen zu erfüllen.

Ich bin auf jeden Fall froh diesen - man entschuldige den Ausdruck - Mist nur noch einen Monat lang mitmachen zu müssen und dann - wohlgemerkt für das gleiche Geld - zur Telekom zurückzukehren.

Versatel: War früher gut, wurde dann so schlecht, wie man es sich eigentlich gerade so vorstellen kann und ist jetzt noch viel viel schlechter - ein Trend ist absehbar!
Allgemein
Geschwindigkeit
Verfügbarkeit
Kundenservice
Preis-/Leistung

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Zu diesem Bericht wurden bisher 1 Kommentar abgegeben

Kommentar von Lukas J. 12.04.2013 um 11:09 Uhr
Port ist noch immer aktiv (14 Tage nach Vertragsende), Telefon und Internet abgeschalten, Portierung bisher nicht möglich (Versatel gibt telefonisch keinen Support mehr, da der Vertrag beendet ist).

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