Erfahrungen mit ExpressVPN

ExpressVPN im Test: Ruck, zuck anonym surfen?

08.11.2023

Blitzschnelle Verbindungen und ein VPN, das einfach funktioniert – das verspricht ExpressVPN mit seinem Tarndienst. COMPUTER BILD hat getestet, wie gut und leistungsstark das VPN wirklich ist.

Inhaltsverzeichnis:

ExpressVPN: Fazit

Testnote
1,8
gut
  • Starke Sicherheitstechnik
  • Sehr viele unterstützte Geräte und Länderserver
  • Ideal für Streaming
  • Lässt sich sehr einfach bedienen
  • Zertifiziertes Privatsphäre-Konzept
  • Hohe Preise und keine Gratis-Version
  • Vergleichsweise wenige Extra-Funktionen

Anders als es der Name vermuten lässt, ist ExpressVPN keine Billig-Adresse für einen Surf-Quickie zwischendurch, sondern ein Qualitätsanbieter für alle VPN-Lebenslagen. Mit Apps für sehr viele unterschiedliche Geräte, der breiten Serverauswahl, zuverlässigem Netflix-Streaming in 4K, einer exzellenten Sicherheitsarchitektur und dem vorbildlichen Privatsphäre-Konzept setzt der VPN-Dienst Maßstäbe. Dass er dafür höhere Preise als die Konkurrenz aufruft, ist absolut gerechtfertigt. Punkte lässt der Anbieter ausgerechnet im Tempo-Test liegen. Dabei sollte doch gerade, wer "Express" heißt, auch so liefern. Für den letzten Rest zum VPN-Gipfel fehlen dem Angebot zudem woanders verfügbare Extra-Funktionen.

ExpressVPN: Wichtige Leistungsdaten

  • Länder: 105
  • Server: 1.500+
  • Parallele Verbindungen: 8
  • Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Router, Android-TV, Fire TV, Chromecast mit Google TV, Chromebooks, Nvidia Shield
  • Protokolle: Lightway, OpenVPN, IKEv2
  • Datenerfassung: einige statistische Daten
  • Preise: ab 6,31 Euro pro Monat
  • Gratisversion: nicht verfügbar, aber 30-Tage-Geld-zurück-Garantie

ExpressVPN im Test: Wie sicher ist der Dienst?

Stabile und sichere Verbindungen brauchen ein solides Fundament an VPN-Protokollen. Hier hat der Dienst nicht auf Sand gebaut. Als bewährte Optionen vorhanden sind OpenVPN (UDP oder TCP) und IKEv2. Das betagte L2TP/IPsec-Protokoll ist auch noch verfügbar, aber nicht mehr die erste Wahl. Bei anderen Diensten findet das frische, rasante und quelloffene VPN-Protokoll WireGuard immer öfter Anklang. ExpressVPN ist einer der wenigen großen Anbieter, die nicht auf den Newcomer setzen. Stattdessen bringt der Anbieter eine Eigenentwicklung namens Lightway auf die Spur. Die ist ähnlich wie WireGuard für den mobilen Einsatz auf Smartphones und Tablets optimiert und ebenfalls Open Source.

Exzellente Verschlüsselung

Bei der verwendeten Verschlüsselungstechnik setzt der Dienst auf eine beeindruckende Vollausstattung. Die Software sichert VPN-Verbindungen mit der nahezu unknackbaren Methode AES-256-GCM und nutzt für die Serverauthentifizierung ein RSA-Zertifikat SHA-512 mit einer Länge von 4096 Bit. Zusätzlich soll HMAC (Hash Message Authentication Code) verhindern, dass potenzielle Hacker Daten manipulieren.

Dieses Sicherheitsarsenal krönt das Verfahren namens Perfect Forward Secrecy. Es generiert bei jeder neuen Verbindung und währenddessen alle 60 Minuten einen neuen geheimen Schlüssel. Das erschwert es Datendieben extrem, überhaupt in den Besitz des Schlüssels zu gelangen und ihn rechtzeitig einsetzen zu können.

Keine DNS-Leaks im Test

Angesichts eines solchen Abwehrbollwerks wäre es äußerst peinlich, wenn ExpressVPN versehentlich selbst Ihre Identität ausplaudert. Eine typische Fehlerquelle ist der technische Vorgang, wenn die Server-Software einen Websitenamen in für Computer verständliche IP-Adressen übersetzt.

Um hier nicht auf die Sorgfalt Dritter angewiesen zu sein, betreibt ExpressVPN die dafür nötige Technik in Form eigener DNS-Server. Das hauseigene DNS ist mit 256-Bit verschlüsselt und eine perfekte Ergänzung zum eingebauten DNS-Leakschutz. Ein IPv6-Leakschutz ist ebenfalls integriert. Das Testergebnis gibt diesem Aufwand recht. In den durchgeführten Leak-Tests gab ExpressVPN zu keinem Zeitpunkt die echten IP-, DNS- und WebRTC-Adressen preis.

Kill Switch und weitere Sicherheits-Extras

Neben der Sicherheitstechnik hinter den Kulissen baut ExpressVPN auch einige Funktionen ein, mit denen Sie die Balance zwischen mehr Schutz und mehr Surf-Tempo austarieren können. Dazu zählt ein Kill Switch ("Network Lock"), der bei einer fehlerhaften VPN-Verbindung automatisch den Zugang zum Internet kappt.

Vor allem bei Downloads über Peer-to-Peer-Verbindungen sollten Sie in jedem Fall den Kill Switch scharfschalten, da aufgrund des dezentralen P2P-Prinzips besonders viele Daten geteilt werden. ExpressVPN erlaubt den Einsatz des Dienstes für P2P-/Torrent-Kommunikation anders als manche vergleichbaren Anbieter ausdrücklich.

Darüber hinaus entscheiden Sie mit dem sogenannten Split-Tunneling, welche Apps Daten über die das sichere VPN oder in voller Bandbreite und bei minimale Latenz über die "normale" Internetverbindung schleusen. Letzteres ist zum Beispiel bei Online-Games von Vorteil.

Trotz des starken Angebots gibt es auch eine überraschende Fehlstelle. Anders als andere große Anbieter verzichtet ExpressVPN auf eine Multi-Hop-Funktion, mit der Sie Daten durch gleich mehrere VPN-Server hintereinander schicken. Durch dieses "Hakenschlagen" sind auf keinem Server Sender und Ziel gleichermaßen bekannt, was Datenschnüfflern die Spurensuche erschwert.

Update: Nach Testabschluss erreichten uns frische Funktionen für das VPN: Mit dem Passwort-Manager ExpressVPN Keys lassen sich sichere Passwörter mit Zero-Knowledge-Verschlüsselung erzeugen und in einem geschützen digitalen Tresor unterbringen. Außerdem halten ein Werbeblocker und eine Blockierfunktion für Pornoseiten in den Dienst Einzug.

ExpressVPN: Mit Server verbunden
ExpressVPN lässt sich sehr einfach bedienen. Die App merkt sich den zuletzt verwendeten Standort für die Schnellauswahl.

Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?

Gegenüber Dritten schützt ExpressVPN Ihre Anonymität und Privatsphäre auf einem sehr hohen Niveau. Aber wie sieht es beim eigenen Umgang mit Nutzerdaten aus? Wie viel merkt sich der VPN-Dienst über Sie und wie leicht können offizielle Stellen auf Herausgabe der Daten pochen? Die beruhigende Antwort: Der Anbieter hat in dieser Hinsicht sehr nutzerfreundliche Vorkehrungen getroffen.

Keine Datenaufzeichnung

In seinen Geschäftsbedingungen betont ExpressVPN keine Nutzer-Aktivitäten mitzuloggen. Das bedeutet: Welche Webseiten Sie ansurfen, was Sie streamen und was Sie downloaden, erfasst der Anbieter nicht. Aber: Ein paar Metadaten über Ihre Verbindung protokolliert er schon. Das sei nötig, um technische Probleme zu erkennen und zu beseitigen. Rückschlüsse auf einzelne Nutzer wären damit aber nicht möglich, heißt es.

Bei den meisten Anbietern müssen Sie dieses Versprechen schlicht glauben. Doch ExpressVPN kann das mit einem öffentlich gewordenen Zwischenfall aus 2017 sogar beweisen. Die damalige Beschlagnahme eines türkischen VPN-Servers durch die türkischen Behörden ergab, dass der VPN-Dienst tatsächlich keine verwertbaren Daten speichert.

Seitdem hat der Anbieter sogar noch aufgerüstet. Er betreibt alle VPN-Server im RAM-Disk-Modus. Bei diesem besonderen Hardware-Setup findet der gesamte Datenverkehr im Arbeitsspeicher statt und nicht auf Festplatten. Daher verflüchtigen sich alle vorübergehend gespeicherten Bits und Bytes nach jedem Server-Neustart. Dadurch sind wirklich alle Daten weg, auch die, die nur für den technischen Betrieb vorgesehen waren. Daher etikettiert der Anbieter diese Technik mit dem Marketing-Begriff "Trusted Server"-Sicherheit.

Sicherer Überseestandort

Dieses erwiesenermaßen nutzerfreundliche Datenschutzkonzept sollte staatliche Behörden eigentlich ausreichend entmutigen. Doch ExpressVPN setzt mit einem klug gewählten Hauptsitz noch eine abschreckende Maßnahme drauf. Der Standort befindet sich nämlich auf den Britischen Jungferninseln, und damit nicht im Einflussbereich von Staaten, die für Ihre Neugier besonders bekannt sind. Insbesondere liegt er außerhalb der Überwachungs-Allianz "Five Eyes". Westliche Geheimdienste haben dadurch keine rechtliche Handhabe. Auf Anfragen muss der VPN-Dienst nicht reagieren.

Externe Audits

Den vertrauenswürdigen Eindruck bestätigt die Bereitschaft von ExpressVPN, die eigene Technik von Experten begutachten zu lassen. Im Mai 2020 endete ein unabhängiger Sicherheitsaudit von PricewaterhouseCoopers mit sehr guten Ergebnissen. Zuvor ließ der Hersteller bereits seine Browser-Erweiterungen vom deutschen Sicherheitsunternehmen Cure53 überprüfen. Der Anbieter hat weiterhin ein sogenanntes Bug-Bounty-Programm ins Leben gerufen, bei dem Teilnehmer des Programms den Dienst auf Schwachstellen überprüfen können.

ExpressVPN: Trust Center
ExpressVPN legt Wert auf Transparenz und lobt ein eigenes Bug-Bounty-Programm aus, bei dem Nutzer Geldprämien erhalten, wenn sie Schwachstellen im Dienst finden.

Wie schnell ist ExpressVPN im Labortest?

Anonym zu surfen, ist bei VPN-Diensten die Hauptsache. Aber nur, wenn die Verschlüsselung des Datenverkehrs nicht zu stark zu Lasten des Verbindungstempos geht, macht das in der Praxis auch wirklich Spaß. ExpressVPN tritt keinesfalls auf die Bremse. Aber von einem Dienst mit diesem Namen wäre im 24-stündigen Stresstest durchaus mehr Speed zu erwarten gewesen.

Den Download von Datenpaketen verlangsamte er im Schnitt um 3,7 Prozent. Das ist ein respektabler Messwert. Auf die Praxis wirkt sich das Ergebnis nicht aus. Aber andere VPN-Anbieter reagierten durchaus flotter. Beim Hochladen schlug sich ExpressVPN etwas schlechter. Von der Upload-Bandbreite stibitzte er sich durchschnittlich 4,9 Prozent.

Absolut flink sind dagegen die Ping-Werte: Der Zeitversatz betrug lediglich 13 Millisekunden und damit kaum mehr als bei deaktiviertem VPN (11 Millisekunden). Etwa bei Videotelefonie und beim Online-Gaming kommt daher kaum Latenz obendrauf. Flüssigen Gesprächen und Highscore-Jagden steht somit nichts im Weg. Das reicht zwar nicht zu einem hervorragenden aber einem guten Endergebnis für ExpressVPN im Tempo-Vergleich. Noch schneller waren Bitdefender Premium VPN und Kaspersky VPN Secure Connection, die alle Mitbewerber überholten.

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Wie gut funktioniert Streaming mit ExpressVPN?

Ihr Streaming-Abo bietet Ihnen längst nicht alle Filme und Serien aus dem verfügbaren Netflix-Katalog. Viele Inhalte sind nur für bestimmte Länder gedacht und in anderen gesperrt. Mit VPN-Diensten wie ExpressVPN können Sie diese Hürden umgehen, aber damit rechnet die Video-Plattform. Im Sommer 2021 hat sie die eigene Spürnase nochmals ordentlich geschult und lässt sich viel schwerer austricksen als früher.

Ist ExpressVPN clever genug, um Ihnen bei diesem Katz-und-Maus-Spiel ein Happy End zu bereiten? Der Hersteller wirbt auf seiner Webseite recht offensiv damit, dass etwa Netflix, Amazon Prime Video, BBC iPlayer, HBO Max, Hulu, Disney Plus und YouTube kein Problem für den Dienst wären.

Erfahrungen mit Netflix

Wie im Vorjahr hatte ExpressVPN Probleme, die US-Mediathek von Netflix erfolgreich freizuschalten. Während des Tests für US-Netflix mussten mehrere Versuche unternommen werden, um erfolgreich auf die Inhalte zuzugreifen. Anwenderinnen und Anwender sollten eine bestimmte Stadt in den USA wie Seattle oder Chicago anstelle des Landes als Standort wählen. Standorte wie Washington oder New Jersey erwiesen sich als instabil, während New York überhaupt nicht funktionierte. Bei Netflix UK und Südkorea ergab sich ein gemischtes Bild, wobei es häufig beim zweiten oder dritten Versuch funktionierte. Insgesamt schnitt ExpressVPN hier etwas schlechter ab als im vorherigen Test.

In den anderen getesteten Regionen zeigte der Anbieter wieder einwandfreie Leistungen. Ob kanadisches, australisches oder japanisches Netflix – der Zugriff gelang in jedem Fall sofort. Auch das deutsche Programm ist im Auslandsurlaub problemlos mit dem Dienst abrufbar. Für ungestörten Zugang zu weltweiten Netflix-Mediatheken sind derzeit NordVPN und Surfshark zu empfehlen. Speziell für US-Netflix bieten sich auch Hide.me VPN und CyberGhost VPN als gute Alternativen an.

ExpressVPN und weitere Streaming-Dienste

Der populäre Streaming-Dienst Amazon Prime Video ist ebenfalls ein attraktives Ziel für VPN-Dienste, um regionale Einschränkungen zu umgehen. Ähnlich wie bei Netflix variieren die Mediatheken von Amazon regional. ExpressVPN meisterte die Herausforderungen von Amazon Prime Video mit Bravour – alle getesteten ausländischen Inhalte waren sofort verfügbar.

Viele VPN-Dienste sind bereits an den strikten Ländersperren von HBO Max und Hulu gescheitert. ExpressVPN hingegen umging die Geoblocks der US-amerikanischen Streaming-Anbieter erfolgreich. Durch die Nutzung der zahlreichen US-Server des Dienstes erhielten wir vollen Zugriff auf die Mediatheken – sofern ein entsprechendes Abo bei den Anbietern vorhanden war.

Das Angebot der BBC aus Großbritannien bleibt häufig unter dem Radar vieler Streaming-Fans. Mit dem BBC iPlayer stellt die British Broadcasting Corporation ihre Sendungen kostenlos im Internet zur Verfügung. Aufgrund der Geosperre ist das vielfältige BBC-Angebot allerdings nur Einheimischen zugänglich. Die britischen VPN-Server von ExpressVPN ließen sich jedoch nicht von der Sperre beeindrucken und ermöglichten den Zugang zum gesamten Programm des BBC iPlayer.

Zur Qualität der Streaming-Verbindungen ist noch zu erwähnen, dass diese bei ExpressVPN besonders gut waren. Streams von allen Anbietern starteten sofort in höchster Qualität. Selbst bandbreitenintensive 4K-Streams wurden ohne jegliches Ruckeln durch den VPN-Tunnel übertragen.

Streaming von Live-TV und Mediatheken

Netflix und andere Streaming-Plattformen bieten eine unglaubliche Menge an Inhalten, aber einige Sendungen sind immer noch nur bei traditionellen TV-Sendern verfügbar. Wenn Sie regelmäßig ARD, RTL, Pro7 und andere Fernsehsender nutzen und diese gerne im Auslandsurlaub über das Internet ansehen möchten, stoßen Sie auf Ländersperren, die das Streaming ins Ausland verhindern. ExpressVPN ermöglicht jedoch das problemlose Streamen von Live-TV und Mediatheken deutscher Fernsehsender.

Der Dienst eignet sich auch hervorragend für große Sportveranstaltungen, die in anderen Ländern kostenlos im Live-TV übertragen werden. Mit ExpressVPN können Sie die Live-Streams und Mediatheken von ORF und ServusTV in Österreich oder des SRF in der Schweiz ansehen. Per VPN können Sie beispielsweise die Champions League in Ihr Wohnzimmer holen oder die Formel-1-Rennen kostenlos im TV verfolgen.

SmartDNS mit MediaStreamer

Für Nutzerinnen und Nutzer mit einem Apple TV oder Smart-TV, auf dem keine VPN-App installiert werden kann – etwa bei LG-Modellen – bietet ExpressVPN den MediaStreamer an. Dieser ermöglicht durch die SmartDNS-Funktion den Zugriff auf ausländisches Netflix und andere Streaming-Dienste auch auf diesen Geräten. Den MediaStreamer können Sie in Ihrem Benutzerkonto auf der ExpressVPN-Website einrichten, wo Sie auch detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Einrichtung finden. Beachten Sie, dass der MediaStreamer keine Privatsphäre-Funktionen bietet und sich ausschließlich auf das Streaming konzentriert. Zudem können damit nur US-Streaming-Dienste genutzt werden.

ExpressVPN mit Netflix
ExpressVPN entsperrt das Geoblocking bei den allermeisten Streaming-Diensten – hier Netflix Australien.

ExpressVPN einrichten und nutzen

Selbst die leistungsstärkste VPN-Software bringt nur dann etwas, wenn der Bedienung einfach genug ist, um ihr alle wichtigen Funktionen zu entlocken. Wie gut balanciert ExpressVPN Funktionsumfang und Bedienkomfort aus?

ExpressVPN Windows

Das Windows-Programm des VPN-Diensts ist schnell installiert und nach Eingabe der Zugangsdaten sofort einsatzbereit. Etwas umständlich gestaltet sich allerdings die Anmeldung auf jedem weiteren der Geräte, die Sie mit einer Software-Lizenz verbinden dürfen. Denn dort müssen Sie bei der erstmaligen Einrichtung zusätzlich zu den normalen Anmeldedaten einen Aktivierungs-Code eintippen oder wahlweise einen Aktivierungs-Link via E-Mail anklicken.

Ist das erledigt, gelingt der Einstieg fix. Die Bedienoberfläche ist angenehm reduziert gestaltet und nicht durch zu viele Schaltflächen überfrachtet. Dadurch dürften sich selbst Einsteiger sofort zurechtfinden. Besitzer früherer Versionen werden in den aktuellen Apps von ExpressVPN ein leichtes Facelifting erkennen. Der Anbieter hat den Look behutsam modernisiert, aber das selbsterklärende Bedienkonzept unberührt gelassen.

Ein Klick auf die Schaltfläche für den automatischen Standort genügt und die Software verbindet Sie mit dem schnellsten Server in der Nähe. Alternativ wählen Sie einen gewünschten Server aus einer Liste aus. Mit einem Geschwindigkeitstest können zum Beispiel Online-Gamer prüfen, ob die Wahl den eigenen Tempo-Ansprüchen genügt. Häufig genutzte Verbindungen verankert ExpressVPN netterweise von allein in einem Schnellstart-Menü.

In den weiteren Einstellungen wählen Sie bei Bedarf manuell ein VPN-Protokoll, schalten den Kill Switch ("Network Lock") ein oder aus und konfigurieren das Split-Tunneling. Mit der frischen Auto-Update-Funktion halten Sie das Programm auf dem neuesten Stand.

ExpressVPN Mac

Die Mac-Version ist funktional ähnlich zur Windows-Version, hat aber mit dem Threat Manager eine Neuerung am Start: Damit blockieren Sie Bedrohungen, die mit Trackern und Malware einhergehen. Der Threat Manager ist ebenfalls unter iOS verfügbar, allerdings nicht unter Android.

ExpressVPN Android und iOS

Bei den mobilen Versionen für Android und iOS schießt ExpressVPN mit der "Konzentration auf das Wesentliche" etwas übers Ziel hinaus. Vor allem die App fürs iPhone oder iPad bietet im Vergleich viel weniger als die Desktop-Version. Enthalten sind nur die für den Betrieb unverzichtbaren Funktionen, schon ein Extra wie der Kill Switch fehlt.

Hingegen bei der App für Android zeigt sich ExpressVPN weniger knauserig. Der Funktionsumfang ist größer. Sogar ein automatischer und konfigurierbarer WLAN-Schutz ist an Bord. Damit können Sie sich ohne Zutun mit dem VPN verbinden lassen, sobald sich Ihr Gerät in ein unsicheres oder öffentlichen WLAN einklinkt. Das ist praktisch fürs Surfen im Café oder Hotel. Warum die Funktion nicht auch wenigstens in iOS enthalten ist, ist nicht nachvollziehbar.

ExpressVPN: Server-Liste
Der ExpressVPN-Client ist schlicht, aber alle wichtigen Funktionen sind schnell erreichbar. Der Verbindungsaufbau zum Server verlief durchweg flott, auch bei entfernten Regionen.

ExpressVPN Kosten – Preise und Abos

Der Dienst ruft höhere Tarife als die Konkurrenz auf. Wenn Sie sich längerfristig binden, können Sie aber auch hier sparen. Es gibt Abos mit drei Laufzeiten. Mit jedem gebuchten Pakete können Sie die Software auf einer unbegrenzten Anzahl von Geräten installieren, aber bloß auf fünf Geräten gleichzeitig nutzen. Bevor Sie festlegen, was für Sie finanziell am besten passt, müssen Sie die Preise erst von US-Dollar umrechnen. Die Anbieter-Webseite macht keine Angaben in Euro. Wir haben das aber für Sie hier erledigt.

  • Das 1-Monats-Abo kostet 11,85 Euro (12,95 US-Dollar).
  • Das 6-Monats-Abo kostet 9,14 Euro (9,99 US-Dollar) pro Monat.
  • Das 1-Jahres-Abo kostet 6,11 Euro (6,67 US-Dollar) pro Monat.

Das 1-Jahres-Abonnement beinhaltet zusätzlich drei Gratismonate sowie 1 Jahr kostenlosen und unbegrenzten Cloud-Speicher von Backblaze.

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Zahlungsmethoden

Die Auswahl der Zahlungsoptionen ist groß. Diese Zahlungsmethoden sind verfügbar:

  • Kreditkarte
  • PayPal
  • Sofortüberweisung
  • Giropay
  • Klarna

Abgesehen von diesen klassischen Bezahlwegen akzeptiert ExpressVPN auch Transaktionen per Bitcoin. Auf diese Weise können Sie die Rechnung anonym bezahlen.

Kann man ExpressVPN kostenlos nutzen?

Der VPN-Dienst bietet keine kostenlose Testversion. Keinen Unterschied macht die Wahl des Zahlungsmittels für Ihren Anspruch auf Rückerstattung. Sagt Ihnen der VPN-Dienst nicht zu, bietet er in jedem Fall eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Damit lässt sich der ExpressVPN gefahrlos kostenlos ausprobieren.

ExpressVPN: Erfahrungen aus dem Test

Anders als es der Name vermuten lässt, ist ExpressVPN keine Billig-Adresse für einen Surf-Quickie zwischendurch, sondern ein Qualitätsanbieter für alle VPN-Lebenslagen. Mit Apps für sehr viele unterschiedliche Geräte, der breiten Serverauswahl, zuverlässigem Netflix-Streaming in 4K, einer exzellenten Sicherheitsarchitektur und dem vorbildlichen Privatsphäre-Konzept setzt der VPN-Dienst Maßstäbe. Dass er dafür höhere Preise als die Konkurrenz aufruft, ist absolut gerechtfertigt. Punkte lässt der Anbieter ausgerechnet im Tempo-Test liegen. Dabei sollte doch gerade, wer "Express" heißt, auch so liefern. Für den letzten Rest zum VPN-Gipfel fehlen dem Angebot zudem woanders verfügbare Extra-Funktionen.
Testnote
1,8
gut
Pro
  • Starke Sicherheitstechnik
  • Sehr viele unterstützte Geräte und Länderserver
  • Ideal für Streaming
  • Lässt sich sehr einfach bedienen
  • Zertifiziertes Privatsphäre-Konzept
Contra
  • Hohe Preise und keine Gratis-Version
  • Vergleichsweise wenige Extra-Funktionen